TESTBERICHT
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Leistungsbedarf

Kontaktfreudige und erst noch sehr stromtüchtige WBT-Anschlüsse mit der Möglichkeit des Bi-Wirings.Kontaktfreudige und erst noch sehr stromtüchtige WBT-Anschlüsse mit der Möglichkeit des Bi-Wirings.

Um festzustellen, mit wievielen Watts in unserem eher kleinen (!) Abhörraum Musik gehört wird, wurden Leistungs-Impuls-Messungen durchgeführt. Die Resultate waren bemerkenswert: Streichquartette beanspruchten gerade mal kurzzeitig 5 Watt bei so genannt „normaler“ Lautstärke. Ein Konzertflügel hingegen benötigte bei markanten, aber noch lange nicht lautstarken Passagen gelegentlich 10 Watt-Impulse.

Bei klassischen Orgelaufnahmen mit sehr tiefen Bässen und sogar gemässigtem Jazz stand es für entspanntes Hören über längere Zeit nicht anders: Rund 10 Watt Impulsleistung reichten völlig aus.

Erst bei lautstarkem Abhören von sogenannten Teststücken mit unlimitierter Dynamik, aggressiven Bässen und brisanten Drum-Solos stieg der Leistungshunger der Coax 10.2 ganz tüchtig an, und ab und zu wurden sogar 30 Watt Peak benötigt. Wer natürlich ein Schlagzeug so richtig knallen lassen und auch die Nachbarn am Klangspektakel teilhaben lassen will, der kann gut und gerne mal 100 Watt-Impulse, oder gar noch höhere Impulspakete zur Coax 10.2 leiten. Doch Hand aufs Herz: eine kompakte High-End-Regalbox ist keine PA-Box! Und deshalb sollte man sich Pegel- und Bass-Orgien mit anderen Systemen zu Gemüte führen.

Klassenunterschiede

Verstärker teilt man heute bekanntlich grob in die Klassen A-Verstärker, A-B-Verstärker und Class-D Verstärker (fälschlicherweise auch Digitalverstärker genannt) ein. Zu diesem Thema sei hier erwähnt, dass die neuen Class-D Verstärker in der Regel gegenüber den guten alten und konventionellen Class-A und Class-A-B Verstärkern positiv ausgedrückt knackiger, spritziger, brillanter, im negativen Sinne jedoch härter, ja sogar greller klingen. Damit erscheinen sie mir rein persönlich eher für Boxen mit leicht schöngeistigem Charakter geeignet zu sein als für sehr genau und analytisch zeichnende Schallwandler, zu denen ich das Piega Coax-Bändchen zähle. Der Hörtest wurde denn auch mehrheitlich mit dem Sugden A21SE Class-A-Verstärker durchgeführt.

Wenn schon, denn schon

Um die fast unerträgliche Spannung etwas zu lindern, sei gleich hier schon erwähnt, dass der Sugden Class-A-Verstärker und die Forte-Audio Legenden den Klang ganz anders anpackten als die preisgünstigen Vergleichsverstärker, die sich aber auch ganz ordentlich schlugen. Gerade bei leisen und mittleren Pegeln zeigte sich der Sugden A21SE als wahrer Meister und bot ein fantastisches klangliches Feuerwerk mit einer unglaublichen Vielfalt an Klangfarben und absolut meisterhafter Feinzeichnung. Zudem war er in der Lage, im eher kleinen Abhörraum auch höhere Pegel ohne die geringsten Probleme zu erzeugen.

Die Erprobung der Coax 10.2 zeigte folgendes: Obwohl die Lautsprecher nicht schwierig anzutreiben sind, bringen sie doch die klanglichen Qualitäten der angeschlossenen Verstärker sehr genau zur Geltung. Während die Coax 10.2 mit preisgünstigen Verstärkern bereits beachtlich gut klingen, spielen sie an einem Sugden A21SE absolut grossartig und in einer ganz anderen Liga zum Konzert auf. Somit heisst die Devise „Wenn schon, denn schon – es lohnt sich, auch bei den Verstärkern gebührend zu investieren, von guten Kabeln ganz zu schweigen.

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