TESTBERICHT
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Back to the future?

Mozart Klavier-Trio auf dem Fahrrad? Wäre vom Klang her möglich, ist aber doch eher unwahrscheinlich. Zudem sind Kopfhörer mit guter Geräuschisolation im Strassenverkehr strikte abzulehnen!
Mozart Klavier-Trio auf dem Fahrrad? Wäre vom Klang her möglich, ist aber doch eher unwahrscheinlich. Zudem sind Kopfhörer mit guter Geräuschisolation im Strassenverkehr strikte abzulehnen!

Und wer zu guter Letzt noch auf den vollkommen absurden Gedanken kommt, mit den Urbanite Kopfhörern mal ein klassisches Streichquartett oder gar Mozarts Klavier-Trios mit Violine, Cello und Klavier anzuhören, wird unweigerlich an einen Klang erinnert, der vor vielen Jahren mal sehr aktuell war.

So werden gerade gestandene HiFi-Semester diesen Hörern einen Klangcharakter attestieren, welcher dem "good old British Sound" gar nicht unähnlich ist und der damals in den siebziger Jahren zum Beispiel von Lautsprechern wie der Kef Coda, Calinda, Cantata und vielen anderen so wunderschön klingenden Lautsprechern zelebriert wurde. Dieser Klang mit seinem bassstarken, satten und immer diskret-edlen Timbre wird auch heute noch von etlichen britischen Anbietern dargeboten und von vielen Leuten geliebt.

Gerade die Bass-Lagen des Cellos und des Klaviers kommen zwar nicht ganz lupenrein, jedoch warm, voll und und rund, während die hohen Streicher durch Anmut gefallen und nie und nimmer - wie auf so vielen ultrateuren und hochgejubelten High-End-Kopfhörern - durch Überzeichnung, Grellheit und Aggressivität nerven.

Es sei wieder einmal erwähnt, dass ein Sinfonieorchester, insbesondere die Streicher samt Kontrabass, im Konzertsaal keineswegs grell und aggressiv, sondern satt, warm und bassfreudig erklingen. Wer's nicht glaubt, gehe wieder mal ins Konzert und höre nicht nur elektronische Klangkonserven.

Urbanite kontra Momentum

Ein zum Klangvergleich herangezogener Momentum von Sennheiser (siehe Test "Zwischen Kult und Klang") zeigte eine weniger kräftige aber doch präzisere Mid-Bass-Wiedergabe. Sein Klangbild ist generell klarer, heller und brillanter. Freunde warmer Sounds können ihn je nach Aufnahme aber auch ab und zu als etwas zischelnd empfinden.

Insgesamt bietet der Momentum ein deutlich analytischeres und brillanteres Klangbild, während die Urbanites durch ihren stimmungsvollen, satten und ganz gewiss nicht hundertprozentig klangneutralen Klang betören.

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