TESTBERICHT
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Anschliessen und aufstellen

Der Master aber hat es offenbar in sich. Die Verbindung zum Stromnetz geht über einen zweipoligen Kaltgerätestecker – ein Netzkabel liegt bei. Die Verbindung zum Slave stellt ein gewöhnliches zweiadriges (auch beiliegendes) Lautsprecherkabel her. Wir schliessen: Beide Endstufen stecken im Master, und in der Tat: Die zwei Class-D-Endstufen, nach Hersteller-Angaben jeweils 100 Watt stark, sitzen schaltungstechnisch vor den gesamten Lautsprechern und damit vor den passiven Frequenzweichen. Eine "echte" Aktivbox mit aktiven Frequenzweichen und jeweils eigenen Endstufen für jedes Chassis beziehungsweise jeden Weg ist die Ultima 40 nicht. Aber sie erspart auf jeden Fall schon mal die Endverstärker.

Und in den meisten Fällen auch den Vorverstärker oder überhaupt einen Verstärker.

Clever. Denn eingangsseitig nimmt es die Ultima 40 Aktiv mit mehreren Quellen auf. Zwischen denen kann sie sich umschalten und jede in der Lautstärke regeln – die klassischen Verstärkerfunktionen sind untergebracht. Wer noch hochpegelige analoge Quellen (oder einen Vorverstärker) anschliessen möchte, kann das über ein Paar Cinchbuchsen tun. Lobenswert: Die Empfindlichkeit dieses Eingangs lässt sich dimmen und damit auf andere Quellen angleichen.

Ein optischer TOSLink-Digitaleingang nimmt Signale vom CD-Spieler oder anderen Digitalquellen auf – freilich sollte man sich von der Wandlertiefe nicht zu viel versprechen. Laut Hersteller sind 24 Bit / 48 Kilohertz drin. Aber, Hand aufs Herz, das reicht meistens auch schon. Nicht reichen mag manchem die Vielfalt der Digital-Eingänge. Einen USB-Anschluss gibt es – ausser zu Servicezwecken – nicht.

Apropos Auflösung: Fast schon gute Sitte ist heutzutage eine kabellose Schnittstelle zum Musiklieferanten Smartphone. Die Teufel bietet die mit Bluetooth 4.0 aptX. Bluetooth wurde in den 1990er Jahren etabliert, vor allem, um das Kabelgewirr rund um den PC zu beseitigen. Der Name geht auf den dänischen König Harald Blauzahn zurück, deshalb stecken im Symbol die beiden nordischen Runen H und B. Für die Musikübertragung erwies sich der Blauzahn zunächst als deutlich zu grob, erst mit der Einbindung der ursprünglich aus der ISDN-Technik stammenden Adaptive Differential Pulse Code Modulation ADPCM kam man weiter. Die Daten werden komprimiert, beim Empfänger aber wieder dekomprimiert. Angeblich ohne Datenverlust lässt sich so annähernd CD-Qualität übertragen, was auch immer das heissen mag. Lizenzeigner Qualcomm werkelt zurzeit an einer Version aptX HD für High Definition, aber ob und wie sich das durchsetzt, steht noch in den berühmten Sternen.

Der gemeine Smartphone-Nutzer hat heute Bluetooth, ob aptX-tauglich, kann man im Falle der Ahnungslosigkeit auf www.aptx.com nachschauen.

Zum Test klappte das Pairing – also die virtuelle Ankopplung von aptX-Quelle und Lautsprecher, völlig problemlos. Leider geht eine weitere Direktkopplung nicht. Angesichts der vorhandenen HDMI-Buchse schloss der Autor schon frohgemut einen Bluray-Player an – nur: die Wiedergabe von Bluray-Audio-Scheiben funktioniert so nicht. Vielmehr ist die vorhandene HDMI-1.4b-Schnittstelle gedacht für die Verbindung zum Smart TV. Aber nur solchen, die auch über einen Audio Return Channel (ARC) verfügen. Dann aber kann die Teufel Ultima 40 Aktiv auch den schlappen Flachbildschirm-Fernsehton so richtig aufpeppen.

Die Lautstärke kann man dann regeln via Fernseher – oder mit der ulkigen Teufel- Fernbedienung. Die sieht aus wie ein Eishockeypuck, und steuert über Entfernungen bis zu zehn Metern die Quellenwahl und die Lautstärke. Eine in ihrer Helligkeit schaltbare Leuchtdiode signalisiert die gewählte Quelle: grün für analog, pink für digital optisch, weiss für HDMI und blau für – richtig – Bluetooth. Leider gibt es keinerlei Display, das einem die gewählte Lautstärke irgendwie anzeigt. Was soll's, der gute Hörer hat das im Gefühl. Und eine Rückmeldung, ob er die angebotene "Ortsentzerrung" nutzt, braucht er im Normalfall auch nicht. Die Regler für Höhen und Bässe hinten an der Master stellt man eben einmal ein, so man die gröbsten Höcker in der Heimakustik bügeln möchte.

Aber da empfiehlt der Autor erst einmal die neutrale Mittelstellung und über die Aufstellung einen möglichst sauberen Sound zu generieren. Die Ultima gehört auf jeden Fall gut entkoppelt zum Boden – die mitgelieferten Gummifüsse leisten da schon mal gute Vorarbeit. Teufels Zubehör-Shop offeriert auch Spikes etwa für hochflorige Teppiche oder schwingungsfreudige Böden. Wir rückten die mit zwei rückwärtigen Bassreflexrohren da nicht ganz unheiklen Standlautsprecher auch mindestens 70 Zentimeter von der Rückwand weg und stellten sie nicht allzu weit (etwa zwei Meter) auseinander und nicht eingewinkelt zum Hörplatz.

Die aktivierte Ultima 40 ist schon ganz ordentlich ausgestattet, aber Teufel wäre nicht Teufel, wenn es da nicht noch einen Subwoofer-Ausgang gäbe. Schliesslich stellt man in Berlin jede Menge hochrangiger Tieftöner her. Und so lässt sich das Standboxenpaar problemlos um einen Subwoofer ergänzen, inklusive Regelung der Trennfrequenz. Cool. Die Herkunft aus der ambitionierten Heimkinobeschallung brach sich da doch Bahn.

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