TESTBERICHT
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Xbox One S: Lasst uns spielen!

Im Herzen ist die Xbox One S eine Spielkonsole. Als 4K-BD-Player vermag sie aber dennoch in einigen Punkten zu überzeugen.Im Herzen ist die Xbox One S eine Spielkonsole. Als 4K-BD-Player vermag sie aber dennoch in einigen Punkten zu überzeugen.

Ein ganz anderes Zielpublikum hat die Xbox One S von Microsoft. In ihrem Herzen ist sie eine Hochleistungs-Spielkonsole, welche neuerdings auch 4K-Fernseher unterstützt. Im Nebenjob kann sie ebenfalls 4K/UHD-Filmscheiben (Ultra-HD-Blu-ray) abspielen. Diesen Job, es sei eingestanden, macht sie zwar recht gut, aber auch laut. Schuld daran ist nicht etwa der Lüfter, sondern das Rotationsgeräusch des Scheibendrehers.

Gigabyteweise Updates

Die Installation der Xbox war, verglichen mit dem Panasonic-Gerät, doch eher umständlich. Zwar verlangte auch der UB900 ein Firmware-Update, was aber innert Sekunden erledigt war. Die Xbox forderte stattdessen als Erstes gleich mal via Internet Update von 1 Gigabyte Grösse an – was auch bei schneller DSL-Leitung einen Ausflug zur Kaffeemaschine oder zum Kühlschrank ratsam macht. Der Start der Ultra-HD-Blu-ray löste dann gleich das nächste Update aus; unser Popcorn war inzwischen aber eh kalt. Ein bisschen muffig wurden wir dann aber, als die Xbox auch noch die Firmware der Fernbedienung, sprich des Controllers aktualisieren wollte.

Störrisch war unser Testgerät auch beim TV-Anschluss. Die Box behauptete schlicht, dieses sei weder 4K- noch HDR-tauglich. Von seinem Fehler liess sich die Xbox erst abbringen, nachdem wir die Geräteerkennung nochmals im Modus "Automatisch" durchlaufen liessen. Der Versuch, die Einstellung manuell zu ändern, scheiterte konsequent.

Der Lohn für die Warterei war dann aber ein ebenfalls gestochen scharfer 4K-Bildgenuss inklusive HDR-Unterstützung. Unsere Testscheibe ("The Revenant") zeigte auch auf der Xbox begeisternde Bilder mit bisher ungesehener Detailtiefe.

Einschränkungen beim Kinoton

Im Zusammenspiel mit einem AV-Receiver stellt sich die Xbox dann aber um einiges störrischer an, als das Vorbild von Panasonic. Einen zweiten HDMI-Ausgang für den Ton gibt es nicht, stattdessen muss man zum optischen Kabel (S/PDIF) greifen. Schlauft man einen AV-Receiver ohne HDCP 2.2 zwischen Box und TV, erscheint auf dem TV nur die Bedienoberfläche der Xbox, aber kein Filminhalt.

Grundsätzlich scheint die Xbox die HD-Tonformate von Dolby TrueHD oder DTS-HD Master zu verschlucken. Vermutlich lassen sich auch Dolby Atmos, DTS:X und Auro-3D nicht nutzen, weil diese ebenfalls auf den HD-Formaten basieren. Die neue "Deckentonformate" haben wir aber auch mit dem Panasonic-Player nicht getestet.

Für Pause ballern

Standardmässig wird die Xbox One S mit einem Gamecontroller ausgeliefert. Der ist perfekt designt, um durch Strassen zu rasen oder im Weltall zu ballern. Steuert man damit seine Filmwiedergabe, ist ein wenig Umdenken gefordert. Man gewöhnt sich aber schnell daran, dass für die Pause die X-Ballertaste gedrückt werden muss und man mit dem Gashebel unter dem Zeigefinger vorspult.

Sonderfunktionen lassen sich über ein eingeblendetes Popup-Menü auswählen. Die Wahl der richtigen Untertonspur oder andere Einstellungen sind so aber eher knifflig.

Im Alltagsgebrauch macht aber auch die Xbox One S, was ein BD-Player machen muss. Es genügt, die Scheibe einzulegen, damit die Filmwiedergabe startet. Und bei der Bildqualität kann die Spielkonsole durchaus mit dem Panasonic-Player mithalten.

Weil im Standardlieferumfang nur eine Spiel-Fernsteuerung geliefert wird, müssen einige Filmeinstellungen aus dem Onscreen-Menü geklaubt werden.Weil im Standardlieferumfang nur eine Spiel-Fernsteuerung geliefert wird, müssen einige Filmeinstellungen aus dem Onscreen-Menü geklaubt werden.