TESTBERICHT
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Charmante Brillanz

Zunächst wird der Hörer passiv am Kabel betrieben. Bei anspruchsvoller Klassik überzeugt er durch ein ausgewogenes und angenehmes Klangbild. In den Höhen bezaubert er durch unaufdringliche Brillanz. Hohe Streicherlagen klingen nie grell und doch sehr obertonreich. Auch der Trompetensatz bei Count Basies BigBand klingt schlagkräftig und brillant, aber auch im Fortissimo nie grell. Knallharte, rockige Sounds bringt er wohl sehr dynamisch, aber nicht mit dem von gewissen Fans geforderten aggressiven Paniksound. Auch in Sachen Bass bleibt der Klang stets diskret, obwohl er bis in den tiefsten Frequenzkeller hinunter voll präsent ist. Dies zeigt er auch bei sakraler Orgelmusik mit extrem tiefen und klaren Sub-Bässen.

Nach ausgiebigem Anhören von High-Resolution-Aufnahmen steht fest: Dieser preisgünstige Hörer ist sicher kein Top-High-End-Hörer, aber er ist fähig, die Vorteile von HiRes-Aufnahmen aufzuzeigen. Egal ob Violinwerke, BigBand-Sounds oder Blues-Klänge, das Hörvergnügen ist da. Es kann geschwelgt werden, und dieser Klang gefällt auch auf die Dauer. Trotz dieses gefälligen angenehm brillanten Klanges gehört der Hörer aber noch lange nicht zu den mollig warm klingenden und verfärbenden Klangschmeichlern. Er ist ganz einfach ein bemerkenswert gut klingender HiFi-Kopfhörer mit einer «charmanten Brillanz».

Lärmkiller killt nicht nur Lärm...

Dank der grossen ohrumschliessenden Polster schmiegt sich der Hörer schmuseweich an den Kopf. Doch lassen diese auch etwas Lärm zum Gehör und der Lärmkiller NoiseGard wird gefordert. Dank der grossen ohrumschliessenden Polster schmiegt sich der Hörer schmuseweich an den Kopf. Doch lassen diese auch etwas Lärm zum Gehör und der Lärmkiller NoiseGard wird gefordert.

Doch dann wird der Hörer auf aktiv geschaltet, worauf automatisch das NoiseGard aktiviert wird.

Der Umgebungslärm wird drastisch reduziert, es kann auch recht leise ungestört Musik genossen werden. Doch die Sache hat nicht nur Vorteile: Die Dynamik, der Pepp im Bass und die Feinzeichnung im Hoch- und Obertonbereich haben nun leider doch etwas eingebüsst. Gerade McLeods raue Blues-Stimme verliert etwas an Charakter und bei Andrew Manzes Violine werden bogentechnische Feinheiten nicht mehr ganz so hochaufgelöst wiedergegeben.

Doch Hand aufs Her(t)z: Da handelt es sich um Nuancen, die nur bei wirklich hochwertigem Klangmaterial hörbar werden. Der Gewinn an Klarheit durch die Reduktion des Umgebungslärms wiegt diesen leichten Klangverlust mehrfach auf! Zu bemerken ist, dass (fast) alle heutigen handelsüblichen Kopfhörer, die mit Noise Cancelling arbeiten, eine gewisse Klangverminderung aufzeigen. Mit Vorteil schaltet man deshalb das NoiseGard beim HD 4.50 BTNC in ruhiger Umgebung aus.

Hörvergleiche zu anderen hochwertigen Kopfhöreren mit Noise Cancelling zeigen, dass die Leistungen dieses NoiseGards wirklich gut, aber nicht Spitzenklasse sind. Genial ist natürlich die beim rund doppelt so teuren PXC 550 eingebaute adaptive Geräuschunterdrückung NoiseGard Hybrid, die Spitzenergebnisse in Sachen Lärmreduktion bietet und nur dann eingreift, wenn wirklich Umgebungslärm vorhanden ist. Doch die Leistung des beim HD 4.50 BTNC integrierten NoiseGards steht einem Hörer dieser Preisklasse gut an.

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