TESTBERICHT
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Was kriegt man fürs Geld (und was nicht)?

Schön anzuschauen: Der 4-Punkt gelagerte Tonarm des Lenco L90.Schön anzuschauen: Der 4-Punkt gelagerte Tonarm des Lenco L90.

Ich habe in Jahren viele Stunden mit Tonarmeinstellung, Tonabnehmer-Optimierung, optimaler Kombination von Laufwerk, Tonarm, Zelle, Innenverkabelung, Impedanzanpassung und dergleichen verbracht. Der Plattenspieler ist heute in Perfektion ein komplexes Gebilde mechanischer, geometrischer und elektromagnetischer Vorgänge, deren Beherrschung Musik meisterlich zum klingen bringen kann.

Plattenspieler für Einsteiger müssen auf Anhieb funktionieren, sonst steigt niemand ein. Sie funktionieren alle auf Anhieb, aber dann ist quasi Schluss. Es bleibt wenig Potenzial für Optimierung. Das wenige Geld, dass sie kosten, reicht nicht für mehr. Trotzdem ist der Überraschungseffekt für den Einsteiger fulminant und macht Lust auf mehr.

Mit Lenco, Teac und Audio Technica sind zwar gestandene Marken mit Tradition auf meinem Tisch, deren Glanz aber mit Tiefpreis-Diktat dank Fernost-Produktion und Standardisierung etwas ermattet. Die Plattenteller sind weitestgehend identisch gebaut. Der Tonarm-Lift scheint aus ein und derselben Maschine zu kommen.

Schallplatten digitalisieren. Warum nur?

Diese Frage beschäftigt mich: Wenn man doch Schallplatten hören will, warum dann Aufnahmen davon anfertigen? Will man Schallplatten mit erheblichem Aufwand archivieren und nach getaner Arbeit auf Vinyl verzichten? Ist das einfach eine Zusatzfunktion, ein weiteres Feature?

Ich betrachte die Option der Digitaliserung analoger Musik mit diesen Geräten als ein Brückenschlag zur digitalen Realität. Ich vermute, dass man es in wenigen Fällen wirklich nutzt. Schallplatten zeichnen sich bei sorgfältiger Behandlung durch eine lange Lebensdauer aus. Sie zu spielen ist für viele ein haptisches Erlebnis, zu dem eine digitale Kopie nichts beiträgt.

Ich habe selbst ca. 50 meiner besten Schallplatten digital aufgenommen, um sie zu Hause auch über den Musikserver zu hören. Mein Motiv war die breitere Nutzung, da nicht überall Plattenspieler stehen.

Der Zeitaufwand für digitale Aufnahmen beläuft sich mit Übung auf "Spieldauer x 1,5". Er ist exakt gleich mit einer kostengünstigen Lösung, wie hier beschrieben, oder mit sehr hochwertigem Equipment.