TESTBERICHT
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Multiformat-Sensor

Breiter gemacht: Der neue Bildwandler der GH5S bietet bei allen Seitenverhältnissen den gleichen diagonalen Bildwinkel. Breiter gemacht: Der neue Bildwandler der GH5S bietet bei allen Seitenverhältnissen den gleichen diagonalen Bildwinkel.

Die grösste Neuerung bei der GH5S ist ihr Multiformat-Sensor. Er verfügt mit brutto 11,93 Megapixel über genügend Fläche, um Bilder mit identischem Bildwinkel bei gleicher Brennweite unabhängig vom gewählten Seitenverhältnis 4:3, 17:9, 16:9 oder 3:2 aufzuzeichnen. Dadurch kommen sowohl Videofilmer als auch Fotografen mit 10-Megapixel-Nettoauflösung über alle Bildformate hinweg in den Genuss des gleichen diagonalen Bildwinkels ohne Einschränkung im Weitwinkel-Bereich.

Fotografen werden sich auf Grund der halbierten Auflösung gegenüber einer GH5 oder G9 wohl kopfschüttelnd abwenden. Für Videofilmer hingegen bringt die von Panasonic bewusst gewählte geringere Pixelzahl bei etwas grösserer Abmessung des Sensors gegenüber üblichen MFT-Sensoren einige Vorteile. Neben dem vollen Weitwinkelbereich erlaubt die Erweiterung der Sensorbreite auch grössere Sensorpixel. Dies wiederum bedeutet mehr Licht pro Pixel und damit weniger Rauschen bei ungünstigen Lichtverhältnissen, da die Signalverstärkung behutsamer eingesetzt werden kann.

Hinzu kommt die Dual-Native-ISO-Technologie, die in der GH5S zwei analoge Schaltkreise für eine jeweils spezifische Rauschunterdrückung vor der weiteren Signalverarbeitung kombiniert. Diese Lösung hat sich laut Panasonic bereits in ihren Varicam-Filmkameras für Profis bewährt. Auf die verbesserte Aufnahmeleistung bei schlechten Lichtverhältnissen kommen wir noch zurück.

Die üblichen MFT-Sensoren besitzen im 4:3-Format eine Sensorgrösse von 17,3 x 13,0 mm. Damit passen sie genau in den Bildkreis des Micro-FourThirds-Formats. Der Multi-Aspect-Sensor der GH5S ist gleich hoch, jedoch in der Breite etwas länger und ragt dadurch ein wenig über den Bildkreis hinaus. Wird im 4:3-Format fotografiert, bleiben an beiden Rändern des GH5S-Sensors schmale Streifen unbenutzt. Hier bringt das Mehr an zur Verfügung stehenden Pixeln im Vergleich zum GH5-Sensor keinen Vorteil. Anders sieht es bei den übrigen Bildformaten aus.

Zum einen ändert sich dank den zusätzlichen Pixeln die Brennweite bei den Seitenverhältnissen 4:3, 17:9, 16:9 und 3:2 nicht, und zum andern können die Pixel ohne grosses Herunterrechnen oder Weglassen eins zu eins übernommen werden. Die folgende Bilderstrecke vergleicht die Grösse der genutzten Sensorfläche bei gleichen Seitenverhältnissen zwischen den beiden Sensoren.

Sensorflächenvergleich GH5 und GH5S: Beide Sensoren füllen den FourThird-Bildkreis aus. Der neue GH5S-Sensor ist jedoch breiter und ragt mit den Ecken darüber hinaus. Er verfügt über eine totale Fläche von 4096 x 2760 Pixel, die je nach Seitenverhältnis unterschiedlich belegt wird.
Sensorflächenvergleich GH5 und GH5S: Beide Sensoren füllen den FourThird-Bildkreis aus. Der neue GH5S-Sensor ist jedoch breiter und ragt mit den Ecken darüber hinaus. Er verfügt über eine totale Fläche von 4096 x 2760 Pixel, die je nach Seitenverhältnis unterschiedlich belegt wird.
Sensorflächenvergleich GH5 und GH5S: Wird im 4:3-Verhältnis fotografiert, nutzt der normale Micro-FourThirds-Sensor seine ganze Fläche. Beim breiteren Sensor bleiben rechts und links schmale Streifen unbenutzt. Beides Mal ergeben sich Bildergrössen mit 3680 x 2760 Pixeln.
Sensorflächenvergleich GH5 und GH5S: Wird im 4:3-Verhältnis fotografiert, nutzt der normale Micro-FourThirds-Sensor seine ganze Fläche. Beim breiteren Sensor bleiben rechts und links schmale Streifen unbenutzt. Beides Mal ergeben sich Bildergrössen mit 3680 x 2760 Pixeln.
Sensorflächenvergleich GH5 und GH5S: Wird im breiteren 3:2-Verhältnis fotografiert, wird beim normalen Micro-FourThirds-Sensor die Fläche kleiner, da oben und unten Pixel unbenutzt bleiben. Zugleich ändert sich der Bildwinkel. Der GH5S-Sensor kann hingegen die volle Breite ausnützen, liefert 3840 x 2560 Pixel und behält den diagonalen Bildwinkel bei.
Sensorflächenvergleich GH5 und GH5S: Wird im breiteren 3:2-Verhältnis fotografiert, wird beim normalen Micro-FourThirds-Sensor die Fläche kleiner, da oben und unten Pixel unbenutzt bleiben. Zugleich ändert sich der Bildwinkel. Der GH5S-Sensor kann hingegen die volle Breite ausnützen, liefert 3840 x 2560 Pixel und behält den diagonalen Bildwinkel bei.
Sensorflächenvergleich GH5 und GH5S: Wird im 16:9-Verhältnis für UHD oder Full-HD-Video gefilmt, werden die Unterschiede noch deutlicher. Der normale Micro-FourThirds-Sensor muss oben und unten noch mehr Fläche abgeben und verkleinert damit auch den Bildwinkel. Der GH5S-Sensor kann wiederum die gesamte Breite ausfüllen, seine 16:9-Videos sind 4016 x 2259 Pixel gross und ohne Bildwinkel-Beeinträchtigung.
Sensorflächenvergleich GH5 und GH5S: Wird im 16:9-Verhältnis für UHD oder Full-HD-Video gefilmt, werden die Unterschiede noch deutlicher. Der normale Micro-FourThirds-Sensor muss oben und unten noch mehr Fläche abgeben und verkleinert damit auch den Bildwinkel. Der GH5S-Sensor kann wiederum die gesamte Breite ausfüllen, seine 16:9-Videos sind 4016 x 2259 Pixel gross und ohne Bildwinkel-Beeinträchtigung.
Sensorflächenvergleich GH5 und GH5S: Im 16:9-Verhältnis hat der GH5S-Sensor immer noch etwas Pixelreserve am linken und rechten Rand. Dies ermöglicht es, im noch etwas breiteren Cinema4K-17:9-Verhältnis zu filmen, unter Ausnutzung der gesamten Breite des Sensors. Dies ergibt 4K-Videos mit 4096 x 2160 Pixel Grösse. Beim 1:1-Verhältnis verschenkt auch der GH5S-Sensor viele Pixel links und rechts. Um hier den Bildkreis optimal auszufüllen, bräuchte es einen viel schmaleren Sensor, der dafür bei den anderen Seitenverhältnissen unnötig viel Fläche vergeuden würde.
Sensorflächenvergleich GH5 und GH5S: Im 16:9-Verhältnis hat der GH5S-Sensor immer noch etwas Pixelreserve am linken und rechten Rand. Dies ermöglicht es, im noch etwas breiteren Cinema4K-17:9-Verhältnis zu filmen, unter Ausnutzung der gesamten Breite des Sensors. Dies ergibt 4K-Videos mit 4096 x 2160 Pixel Grösse. Beim 1:1-Verhältnis verschenkt auch der GH5S-Sensor viele Pixel links und rechts. Um hier den Bildkreis optimal auszufüllen, bräuchte es einen viel schmaleren Sensor, der dafür bei den anderen Seitenverhältnissen unnötig viel Fläche vergeuden würde.

Der Trick mit dem Multi-Aspect-Sensor und seinen seitlichen «Ersatzpixeln» ist übrigens nicht neu. Er kam auch schon in der Lumix GH2 zum Einsatz.

Der Sensor der GH5S unterstützt Fotoaufnahmen im 14-Bit-RAW-Format und bietet damit eine höhere Flexibilität für professionelle RAW-Entwicklungs-Workflows. Auf den GH5-6K-Fotomodus mit 30 JPEG-Bildern pro Sekunde in 18 Megapixel Grösse müssen GH5S-Benutzer jedoch verzichten. Für diese Auflösung reichen die 10,2 Megapixel des Sensors nicht aus. Immerhin kann die Kamera im schnellen 4K-Fotomodus bis zu 60 Bilder pro Sekunde in 8 Megapixel Grösse aufnehmen.

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