TESTBERICHT
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Exclusiv-Ausgabe

Denn es wäre ja schade um das schöne Outfit. Da hat Nubert sich übrigens etwas für seine Verhältnisse Extravagantes einfallen lassen und legt eine «Exclusiv»-Version auf, exclusiv mit angelsächsischem c, aber ohne Schluss-e.

Die Normalausgabe gibt es mit einem metalliclackierten «Klangsegel» – so nennt Nubert die leicht gekrümmte Schallwand – in den Ausführungen Diamantschwarz, Kristallweiss oder Goldbraun und einem mit Nextel beschichteten Korpus in Schwarz, Weiss oder Braun.

«Exclusiv» sind dann eine Gehäusebespannung mit dem aus Auto-Innenausstattung oder Möbeldesign bekannten Kunstleder Skai Sotega, das dem Korpus eine wertige Nappaleder-Anmutung verleiht und das sich auch wirklich edel anfühlt.

Noch mehr her macht allerdings die mehrfach lackierte Front entweder in Silber oder in Gold. In beiden Fällen ziehen vor allem die funkelnden Lichtreflexe der feinst polierten Klangsegel bewundernde Blicke auf sich. Da will man gar nicht erst ein bei den «anderen» nuVero-Modellen mitgeliefertes Frontgitter aufsetzen – konsequent verzichtet ihre Majestät nuVero 170 auf dieses Accessoire.

Schön und richtig edel, die «Exclusiv»-Version der Nubert Vero 170.Schön und richtig edel, die «Exclusiv»-Version der Nubert Vero 170.

Dreifach-D’Appolito

Technisch sind beide Varianten von gleich edlem Geblüt. Besonderes Kennzeichen der ersten Vierwege-Box von Nubert: die Anordnung der Chassis. Unter und über dem zentralen Hochtöner, einer 26-Millimeter-Seidenkalotte in der Nubert-typischen, asymmetrischen, «schielenden» Position auf der Montageplatte, gruppieren sich je ein 52-Millimeter-Flachmembran-Mittel-Hochtöner, auch sie «schielen» den Betrachter an, dazu je zwei 150-Millimeter-Konen. Diese vertikale Aufteilung nennt man in Lautsprecherkreisen «D’Appolito».

Nubert rüstet die doppelte Anordnung zu einer dreifachen auf, denn auch zwei 220-Millimeter-Tieftöner gruppieren sich gleichfalls um die Zentralkalotte, nur das dritte Basschassis spielt ganz unten.

Die drei extrem langhubig ausgelegten Tieftöner brauchen sich nur bis 160 Hertz abzurackern, den wichtigen Grundtonbereich bis 450 Hertz übernehmen ohne Gefahr von ungewollten Bündelungseffekten die Tiefmitteltöner, auch sie mit extrem starken Magnet-Antrieben. Den hoch belastbaren und recht breitbandigen, hier aber bereits ab etwa 2000 Hertz ausgeklinkten Flachmembran-Mitteltöner nennt Entwickler Thomas Bien «unsere Geheimwaffe» – zu Recht, denn schon in anderen Nubert-Boxen sorgte der von BMR nach Nubert-Spezifikationen gebaute Flachmann für fein aufgelöste Obertöne.

Die D’Appolito-Architektur sorgt für eine zu den Höhen hin immer stärkere vertikale Schallbündelung, was natürlich Reflexionen an Boden und Decke vermeidet und so irritierenden Indirektschall von diesen beiden Begrenzungsflächen ausmerzt. Die Ortung von Schallereignissen wird so dem Ohr erheblich erleichtert. Gleichzeitig wird die ideale Hörposition merklich um die berüchtigte Spitze des Stereo-Dreiecks verbreitert. In der Tat kann man beim Hören aufstehen und ein wenig herumwandern im Raum, ohne dass sich gleich das Klangbild fundamental ändert.

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