TESTBERICHT
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Bewährte Class-D-Technik

Das grosszügig dimensionierte Touchdisplay auf der Gerätefront eröffnet viele Konfigurationsmöglichkeiten, zeigt aber auch die gewählte Quelle samt Samplingfrequenz an.Das grosszügig dimensionierte Touchdisplay auf der Gerätefront eröffnet viele Konfigurationsmöglichkeiten, zeigt aber auch die gewählte Quelle samt Samplingfrequenz an.

Die Class-D-Technik von Classé Audio haben wir bereits verschiedentlich unter die Lupe genommen. Siehe dazu auch jüngst den Testbericht der Sigma-Mono-Blöcke. Schon mit dem famosen Stereo-/Mehrkanal-Endverstärker CA-D200 hatte Classé den hauseigenen Schaltverstärker auf der Basis von Pulsbreitenmodulation eingeführt. Dieses Prinzip verspricht eine äusserst effiziente Arbeitsweise: Bis zu 90 Prozent des verbrauchten Stroms werden in verwertbare Leistung am Lautsprecheranschluss umgewandelt.

Nach eigenem Anspruch hat Classé prinzipbedingte Schwächen der Class-D-Technik bereinigt: Ähnlich wie herkömmliche Class-AB-Verstärker können auch hier Übernahmeverzerrungen während der kritischen Dauer der Nulldurchgangsphase auftreten: Nämlich dann, wenn der eine Schalttransistor das Signal von seinem komplementären Gegenstück übernimmt.

Auch der 2200i arbeitet deshalb mit ultra-kurzen Schaltimpulsen bei einer Frequenz von 384 kHz. Die Nulldurchgangsphase konnte dadurch so weit reduziert werden, dass Übernahmeverzerrungen kaum noch auftreten. Zusätzlich überwacht eine DSP-Regelung den Arbeitspunkt jedes Transistorpaares und dosiert die Über-alles-Gegenkopplung auf ein notwendiges Minimum. Davon verspricht sich Classé Stabilität in allen Lebenslagen, ohne dass der "musikalische Fluss" durch zu starke Eingriffe leidet.

Die schnelle Regeltechnik erlaubt den Einsatz von Ausgangsfiltern mit sanftem Rolloff, ausserhalb des hörbaren Audiobereichs und bei geringen Phasendrehungen. Damit soll diese Class-D-Technik auch Lautsprecher mit sinkendem Impedanzverlauf im Hochtonbereich ohne Gefahr von Frequenzgang-Verfälschungen antreiben können. Womit eine zweite prinzipbedingte Schwäche von Schaltverstärkern entschärft wäre.

Ebenso bewährt hat sich das eigens entwickelte Schaltnetzteil, welches dank einer speziellen Leistungskompensation auch im Hochlastbereich Spannungsstabilität sicherstellt. Im Unterschied zu Industrie-Schaltnetzteilen soll die Classé-Variante durchweg saubere Sinusspannungen aufbauen. Tatsächlich spezifiziert der Hersteller mit 2 x 400 Watt an 4 Ohm doppelt so viel Ausgangsleistung wie an 8 Ohm, was eine ausgezeichnete Stromlieferfähigkeit des Netzteils voraussetzt.

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