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Schreibtisch-Kino

Test Bose Companion 5

Publiziert am 19. März 2012 - Livio Ponato

Ausstattung und Technik

Das System hat Bose speziell für eine Aufstellung am Schreibtisch mit geringem Hörabstand konzipiert. Neben dem Acoustimass Bassmodul besteht es aus zwei kleinen Speaker Arrays und dem Control Pod. Die beiden kleinen, qualitativ hochwertig gefertigten Lautsprecher, wirken elegant und durch die kleinen Tischstative sind sie optimal auch bei engen Platzverhältnissen aufstellbar.

Im Inneren des gut verarbeiteten Gehäuses verrichten je zwei  Mittelhochtöner mit 4,2 cm Durchmesser ihre Arbeit. Für die tiefen Töne sorgt das Acoustimass Bassmodul, welches über ein 13,3 cm grosses Basschassis verfügt. Das Modul kann unter oder neben dem Tisch platziert werden. Es verfügt über alle Anschlüsse, die man für die Inbetriebnahme braucht. Im Inneren befinden sich sämtliche Verstärker und Equalizer des Systems, wie das von Bose entwickelte "TrueSpace Surround Processing". Dieses erzeugt einen Raumklang bei der Wiedergabe aus nur zwei Satelliten-Lautsprecher. Das Bose Companion 5 ist auch in der Lage, 5.1-kodierte Audiospuren zu verarbeiten, wie sie bei Filmen und Games Standard sind.

Acoustimass Bassmodul, Tischlautsprecher und Control PodAcoustimass Bassmodul, Tischlautsprecher und Control Pod

Anschluss

Die Installation gestaltet sich sehr einfach. Auch Anwender, die über keine grossen Fachkenntnisse verfügen, können das Gerät von Bose ohne Schwierigkeiten anschliessen. Die Verbindung zum Computer findet mittels USB-Kabel statt. Als  minimale Systemanforderungen werden Windows XP und Mac OS X genannt. Beide Betriebssysteme erkennen Companion 5 eigenständig. Es ist keine zusätzliche Software-Installation nötig. Lediglich in den Audioeigenschaften müssen noch wenige Einstellungen vorgenommen werden, damit auch im 5.1-Surroundmodus wiedergeben werden kann.

Die Lautsprecherkabel sind Lautsprecher seitig fix montiert, und am Subwoofer sind die Anschlüsse farbig markiert, so dass man ganz einfach und ohne gross zu Überlegen, einstecken kann. Ist das Control Pod auch eingesteckt, welches zum Ein/Ausschalten und zur Lautstärkeregelung dient, muss nur noch die Stromzufuhr gewährleistet werden. An der Rückseite des Bassmoduls befindet sich noch ein Regler, um die Intensität des Basses zu regeln.

Bedienung

Über das Control Pod wird das System eingeschaltet.

Über die Bedienung muss man sich Bose-typisch keine Gedanken machen. Neben der USB-Verbindung braucht kein weiteres Kabel am Computer angeschlossen zu werden. Eingeschaltet wird das Gerät über das runde, formschöne Control Pod, das im Normalfall auf dem Schreibtisch platziert wird, mit leichtem Druck auf die Oberfläche des Gehäuses. Mittels der integrierten LED wird dem Benutzer angezeigt, ob das Gerät "An" oder "Aus" ist. Danach kann am äusseren Kunststoffring die Lautstärke verändert werden. Zusätzlich befinden sich am Control Pod ein 3,5 mm Kopfhöreranschluss und ein 3,5 mm Line-In-Anschluss.

Sound

Als erstes verwendete ich Internetradio als Quelle, um die Allround-Qualitäten des Systems zu testen. Bereits hier zeigte sich, wie räumlich auch Stereoübertragungen dargestellt werden.

Die musikalische Probe aufs Exempel machte ich mit dem Film „Walk the Line“ mit 5.1 DTS. Johnny Cash ist bekannt für seine markante Bassbariton-Stimme und den „Boom-Chicka-Boom“-Sound seiner Begleitband. Genau dies wollte ich mit dem Bose-System wiedergeben. Beim Song "Folsom Prison Blues" Klang die Bassgitarre so eindrücklich, als würde ich in der ersten Reihe in einem Konzert sitzen. Die markante Stimme wurde mit allen Feinheiten ihres sonoren Spektrums wiedergegeben. Im Gesamtklangbild ging die Gitarre etwas unter. Eine Rücknahme des Bassvolumens brachte keine wesentliche Verbesserung.

Als nächstes wählte ich die DVD von Robbie Wiliams „Live at the Albert“ für den Hörtest. Exakt definiert und klangfarbenrichtig ist die Stimme von Robbie im akustischen Zentrum positioniert. Sehr beeindruckend ist, wie um den Bildschirm fast eine akustische 360-Grad-Kulisse aufgebaut wird. Logischerweise ist die räumliche Zuordnung der Klangquellen im Vergleich zu einem reinen 5.1-Set nicht so genau möglich.

Mit dem Companion 5 kommen auch Actionfilm-Fanatiker auf ihre Kosten - zum Beispiel im Film „Die Hard 4.0“, als der Hubschrauber aus einem Auto abgeschossen wird. Das Kinofeeling am Schreibtisch ist einmalig, die Bässe sind satt und die klirrenden Splitter detailliert und räumlich differenziert zu hören. Durch die virtuelle Darstellung des Centerspeakers werden Dialoge gut verständlich wiedergegeben.

Ob Pop, Rock, Klassik oder einfach nur Sprachwiedergabe, das Companion 5 überzeugt mit einem differenzierten, vollen Klang. Dieser wirkt nirgends aufdringlich, sondern klingt angenehm homogen. Der Subwoofer bringt dabei die nötige Tiefe. Die satten Bässe werden auch bei voller Lautstärke sauber wiedergegeben.

Fazit

Satte Bässe und ein gutes Gesamtklangbild lassen am Schreibtisch Kinofeeling aufkommen. Je nach Quelle dürfte der Mitteltonbereich etwas angehoben werden. Was ich vermisst habe, ist ein Netzschalter, um das Companion 5 komplett vom Strom zu trennen. Bei der Verarbeitung und der Optik hingegen muss man gar keine Abstriche machen. Das Design passt in viele Umgebungen; die einzelnen Komponenten sind sauber verarbeitet. Das Bose Companion 5 ist die optimale Lösung für Games, Musik, Filme oder Internet und für alle, die gehobene Ansprüche an den multimedialem Klang haben. Der Preis von 549 Franken ist gerechtfertigt.

STECKBRIEF
Modell:
Companion 5
Profil:
Multimedia Speaker-System für den Schreibtisch, das mit einem guten Klang und verblüffenden Raumeffekten aufwarten kann.
Pro:
solide Verarbeitung
USB-Anschluss
einfache Bedienung
Contra:
kein Netzschalter
Preis:
549.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2011
Vertrieb:
Masse:
173 x 218 x 425 (Acoustimass-Modul) mm
Gewicht:
8.3 (Acoustimass-Modul) kg
Farbe:
graphitgrau

Onlinelink:
https://www.avguide.ch/testbericht/schreibtisch-kino-test-bose-companion-5