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Publikationsdatum
7. Juni 2001
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Chris Csikszentmihalyi, Professor am Rensselaer Polytechnic Institute , hat einen DJ-Roboter erfunden, der in drei bis vier Jahren jedem menschlichen Discjockey Konkurrenz machen soll. Was einige DJs nicht ernst nehmen, sehen andere als realistische Zukunftsmusik. Feststeht, dass "DJ I, Robot" weder Geschmack noch Gespür für Musik hat.

DJ I, Robot besteht aus einem Computer und drei Turntables. Ganz ähnlich einem menschlichen Discjockey kann er mischen, kratzen, schneiden und mit den Beats jonglieren. Csikszentmihalyi meinte: "Es geht hier um eine neue Art des Komponierens und Wetteiferns. Es war wirklich lustig, immer wieder absolut eigenartige Sounds zu entdecken, mit denen man überhaupt nicht gerechnet hat."

Der DJ-Roboter ist weder musikalisch noch ausdrucksstark. Aber er kann die Plattenteller bis zu 800 Mal pro Minute drehen, eine menschliche Hand schafft nur etwa 45 Drehungen. Der Computer kontrolliert die Manipulation der Songs, während ein analoger Motor die Platten in der vorprogrammierten Geschwindigkeit und Richtung dreht.

Csikszentmihalyi gibt zu, dass sein Roboter nicht perfekt ist: "Er hat keinen Geschmack und auch kein Gespür für Musik. Es gibt einfach keinen Algorithmus für Funk. Wir täuschen den Funk nur vor." Trotzdem hofft der Professor für Elektronik-Kunst, dass DJ I, Robot sämtliche seiner menschlichen Konkurrenten innerhalb von höchstens vier Jahren übertreffen wird.

DJ Paolo aus New York zeigt sich sehr skeptisch: "Was verschiedene DJs jeweils einzigartig macht, ist ihre Auswahl der Platten, wie sie mischen und sämtliche Tricks, die sie damit anstellen. Ein Computer kann das nicht wissen, ihm fehlt die Inspiration." DJ Qmaxx420, der in New York, London und Tokyo aufgelegt hat, meinte: "Ich glaube, das könnte recht unterhaltsam sein. Außerdem war klar, dass so etwas über kurz oder lang passieren wird. Das ist die Zukunft."