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Publikationsdatum
22. August 2001
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Während analoge Empfänger bislang nur über UKW annährend rauschfrei übertragen, leidet die Qualität des AM-Rundfunks über Kurz-, Mittel- und Langwelle. Allerdings lassen sich auf den Frequenzbändern des AM-Rundfunks mit wenigen Sendern sehr große Gebiete versorgen. Den Störungen soll das Digital Radio Mondiale (DRM) nun ein Ende bereiten. Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS präsentiert auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin ein Live-Programm auf einem PC-basierten Empfangsgerät.

Die Sprach- und Musikdaten werden mit dem Verfahren (Advanced Audio Coding mit Bandbreitenerweiterung), einem Nachfolger von MP3, komprimiert. So soll sich auch bei sehr niedrigen Datenraten - DRM sendet mit 24 KB/s - guter Klang erzielen lassen. Das digitale System passt sich außerdem in das Frequenzraster des bestehenden analogen Rundfunks ein. Damit ist eine langwierige Frequenzkoordination weitgehend überflüssig. Die Rundfunkbetreiber können ihre Sender ohne großen finanziellen und technischen Aufwand sukzessive auf die digitale Technik umrüsten.

"Erste Radios sollen 2003 in die Läden kommen", sagte IIS-Entwickler Albert Heuberger. "Dazu muss jedoch erst ein integrierter Empfängerchip entwickelt werden." Damit ließen sich verschiedene Radio-Typen bauen, etwa ein Heimempfänger oder ein mobiles Taschenradio. Zudem lassen sich bei DRM neben dem Musikprogramm multimediale Zusatzdaten übertragen, etwa Verkehrsnachrichten und Informationen zur gespielten Musik.

Besucher der IFA können ab kommendem Wochenende das DRM selbst testen. Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS präsentiert ein Live-Programm auf einem PC-basierten Empfangsgerät. Auf dem Messestand wird eine komplette Encoder-Decoder-Kette vorgestellt, also der komplette Weg der Musik- oder Sprachdaten vom Sender zum Hörer. Ende Juli hatte das Fraunhofer-Institut bereits Multimediadienste für DRM anegkündigt.