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Publikationsdatum
13. Juli 2005
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Annähernd zehn Milliarden Franken haben die Schweizer Privathaushalte im vergangenen Jahr für den Medienkonsum (Inhalte, Zugang und Hardware) ausgegeben.

Das sind im Durchschnitt 3000 Franken pro Haushalt.

Dies geht aus der erstmals erhobenen Studie «medienbudget.ch» hervor, die der Verband "Schweizer Presse" veröffentlicht hat.

Von jedem Schweizer Medienfranken entfallen 24.7 Rappen auf PC und Internet und 22.5 Rappen auf das Fernsehen (Konzessionen, Kabelgebühren, PayTV, Hardware). Für die gedruckte Presse bleiben 20.2 Rappen übrig.

Der Rest des «Medienfrankens» wird wie folgt aufgeteilt: Unterhaltungselektronik 15.5 Rappen, Bücher 9.4 Rappen, Radio 5.0 und Kino 2.7 Rappen.

Insgesamt sind die Medienausgaben der Schweizer Privathaushalte im Jahre 2004 gegenüber dem Vorjahr zwar um 3.5 Prozent gestiegen.

Dieses Wachstum entfiel fast ausschliesslich auf die elektronischen Medien.

Allein für Konzessionen und Kabelnetze geben die Schweizer ein Fünftel mehr aus als für alle Druckmedien zusammen.

In der Erhebung nicht enthalten sind die Ausgaben für Mehrwertdienste (Mehrwertdienst-Nummern, Handy-Datendienste wie Nachrichten, Spiele, Klingeltöne), weil die Telekom-Gesellschaften die Herausgabe der Daten verweigert haben.

Daraus kann geschlossen werden, dass es sich bei den Mehrwertdiensten um ein bedeutendes Geschäft mit starkem Wachstum handelt.

2004 betrug der Umsatz der Schweizer Kinos 253 Millionen Franken (+ 5.5 %). Die Auswahl wird tendenziell grösser. Es wurden 1510 Filme gezeigt, davon 466 «First Runs».

Die Studie «medienbudget.ch» weist nach, dass die elektronischen Medien – allen voran diejenigen der SRG – den Löwenanteil der Schweizer Haushaltausgaben für Medienkonsum abräumen.

Allein die Konzessionsgebühren für den Radio- und Fernsehempfang erreichten 2004 fast zwei Drittel des Betrages, der insgesamt für Zeitungen und Zeitschriften ausgegeben wurde.

Home Entertainment: knapp stabile Umsätze

Tonträger, DVDs, PC- und Videogames inklusive Abspielgeräte sowie Video-, Hifi-Equipment und Car Electronics nehmen 1.5 Milliarden Franken in Anspruch.

Deutliche Spuren zeigte der seit Jahren andauernde Kampf gegen die illegalen Musik-Downloads.

Seit 2000 sank der Umsatz mit bespielten Tonträgern um einen Viertel auf 231 Millionen Franken.

Stark, aber noch mit niedrigen absoluten Zahlen entwickelt sich das Geschäft mit den legalen Online-Downloads.

Mit einem Wachstum von 25 % in einem einzigen Jahr erwiesen sich die DVD-Verkäufe (total 249 Millionen Franken) als eigentliche Erfolgsgeschichte. Und erst 45 % der Haushalte verfügen über DVD-fähige Abspielgeräte.

Den ersten Platz in der Liste der bestverkauften Filme belegte «Findet Nemo» mit über 280 000 DVDs, gefolgt von «Herr der Ringe/Die Rückkehr des Königs» und «Harry Potter und der Gefangene von Askaban».

Für 147 Millionen kauften Schweizerinnen und Schweizer im letzten Jahr PC- und Videogames, was einen Rückgang um 17 Prozent bedeutet. Dieser wird auf Preis- und Margenzerfall sowie auf Lieferengpässe zurückgeführt.

Der Unterhaltungsgerätemarkt (gemäss SWICO inkl. Radio-, TV-Geräte und Satelliten-Receiver) lag mit 1,5 Milliarden Franken Gesamtumsatz um 1,8 % über dem Vorjahr.

Den höchsten Anteil beanspruchten die Fernsehgeräte, die mit 12,5 % auch das grösste Wachstum zeigten – eine deutliche Folge des Durchbruchs der Flachbildschirme. Der Umsatz mit DVD-Recordern verdoppelte sich.

2,3 Milliarden für PC und Internet

Rund 2,3 Milliarden (+ 12.2 %) liessen sich Schweizerinnen und Schweizer im Jahr 2004 den privaten Internet-Verkehr kosten.

Davon entfielen 1,5 Milliarden (+ 4.3 %) auf Hard- und Basis-Software, 444 Millionen (+ 53.6 %) auf Breitband-Verbindungen und 385 Millionen (+ 9.5 %) auf Internet-Downloads.

Nach der Schätzung von Fachleuten gibt nämlich jeder der rund 2.6 Millionen regelmässigen Surfer pro Jahr gegen 150 Franken für Downloads von Musik, Softwareprogrammen, Filmen, DVDs und Videos sowie für Informationen aus Archiven, Datenbanken usw. aus.

Ein explosives Wachstum zeigt die Zahl der Breitband-Verbindungen; schon 770 000 private Surferinnen und Surfer leisten sich diesen Komfort.

Für PC-Installationen und Hardware-Anschaffungen im Privatbereich gaben die Schweizer 2004 rund 1.5 Milliarden Franken aus.

Nach dem Umsatzeinbruch von 2003 stiegen die Erträge in diesem Bereich wieder um 4.3 % - dies vor allem bei Notebooks und anderen mobilen Geräten.

90 Prozent werden im Fach- und Detailhandel, nur 10 Prozent online und per Katalog gekauft.

Für 2005 und 2006 werden steigende Umsätze erwartet.