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Publikationsdatum
12. März 2001
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Ein junger Kanadier will eine Napster-ähnliche Musiktauschbörse auf einer Nordsee-Plattform einrichten. Die britische Zeitung "Globe and Mail" meldete, dass der 21-jährige Matt Goyer die Dienste von Havenco http://www.havenco.com nutzen möchte. Diese Firma betreibt die Plattform Sealand http://www.sealandgov.com zehn Kilometer vor der Ostküste Großbritanniens. Sealand wurde im Zweiten Weltkrieg von der britischen Armee errichtet und erklärte sich 1967 für souverän.

Laut dem Betreiber könne ein Napster-Server auf Sealand nicht von der US-Plattenindustrie und deren Verband RIAA http://www.riaa.com verboten werden, weil die Gesetze der Vereinigten Staaten auf der Plattform keine Gültigkeit haben. Die Anlaufkosten in Höhe von 15.000 Dollar will Goyer durch Spenden enttäuschter Napster-Mitglieder zusammenbekommen.

Ein US-Gericht hatte Napster http://www.napster.com vergangene Woche dazu verurteilt, Filter gegen den Tausch von Musik einzurichten, auf die ein Urheberrecht besteht. Napster-Anteilseigner Bertelsmann hatte zudem angekündigt, den bisher kostenlosen Musiktauschdienst im Sommer in einen Abo-Service umzuwandeln. (ddp)