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Publikationsdatum
7. Mai 2002
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Universal Music, eine Tochter des französischen Medienkonzerns Vivendi Universal, verhandelt mit dem US-Rapstar Eminem über ein Kopierschutzsystem für seine neue CD "The Eminem Show" und alle Single-Auskoppelungen daraus. Das berichtet das Technologieportal Cnet. Sollten sich Eminem und Universal Music einig werden, würde das ein großangelegter Probelauf für Kopierschutzsysteme auf Audio-CDs sein. Die Musikindustrie führt die weltweiten Rückgänge bei den Verkäufen traditioneller CDs auf die zunehmende Verbreitung von Brennern zurück.

Vor allem die Musikindustrie in den USA setzt verstärkt auf Kopierschutzsysteme, deren Verbesserung sie von Technologieunternehmen fordert. Bisher wurden entsprechende Technologien nur in Teilmärkten oder länderspezifisch getestet. Mit der neuen Eminem-CD soll erstmals getestet werden, ob ein Kopierschutz bei einem Massenprodukt effektiv ist. Der Rapper hat seine im Jahr 2000 veröffentlichte CD "The Marshall Mathers LP" weltweit 17 Mio. Mal verkauft. Sein neues Werk soll ein Verkaufshit in diesem Jahr werden. Allerdings verweisen Kritiker darauf, dass die geschützten Tonträger nur noch von CD-Playern gespielt werden können. Es sei unmöglich sie auf dem Computer oder mobilen Systemen zu hören. In manchen Fällen sei sogar eine Wiedergabe bei Soundsystemem im Auto nicht möglich. Die Verkäufe der Eminem-CD würden auch zeigen, ob die Konsumenten den Kopierschutz ablehnen oder nicht.

Vertreter der Technologieindustrie verweisen in diesem Zusammenhang immer wieder darauf, dass jeder Kopierschutz geknackt werden kann. Eine absolute Sicherheit könne niemals gewährleistet werden. Marktanalysten sehen zudem eine grundlegende Veränderung der Konsumentengewohnheiten. Der Kunde will seine Musik auch in alle anderen Formate transformieren können und so flexibel und mobil sein. Es sei daher vielmehr ein neues Geschäftsmodell gefragt.