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Publikationsdatum
16. März 2002
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Die Canal+ Group, ein Tochterunternehmen von Vivendi Universal, klagt gegen das US-Unternehmen NDS Group. Grund der in Kalifornien eingebrachten Klage ist die groß angelegte Verbreitung einer Methode zur Decodierung von Canal+-Programmen durch NDS. Dies verstoße gegen alle Prinzipien des lauteren Wettbewerbs. Canal+ schätzt durch die Vorgehensweise der News Corp.-Tochter NDS einen Schaden von mehr als einer Mrd. Dollar erlitten zu haben. Damit ist zwischen Vivendi Universal und News Corp ein Milliardenstreit um den digitalen Fernsehmarkt entbrannt.

NDS war aus der Sicht des französischen Pay TV-Unternehmens an geheimen Absprachen beteiligt, die die Wettbewerbsposition von Canal+ im digitalen TV-Markt schädigen sollten. NDS habe große Geldsummen aufgewendet, um den zuvor nicht entschlüsselten Sicherheitscode von Canal+ Technologies zu knacken. Anschließend sei der Code der digitalen TV-Smart Card auf einer Website veröffentlicht worden. Dies hatte die Überflutung des Marktes mit gefälschten Karten zur Folge. "Die Zukunft des digitalen Fernsehens hängt davon ab, dass die Industrie beim Kampf gegen Signaldiebstahl zusammenarbeitet und die Integrität der Verteilungssysteme schützt", erklärte Francois Carayol, CEO von Canal+ Technologies. "Keine Person und kein Unternehmen steht über dem Gesetz und wir beabsichtigen, die Anwendung des Gesetzes zu erzwingen, so dass die illegalen Handlungen von NDS ein Ende haben."

Eine Smart Card ist eine wesentliche Komponente eines Zugriffskontrollsystems, das digitale TV-Signale vor unberechtigter Nutzung schützt. Eine Smart Card wird in eine digitale Set-Top-Box eingeführt und legt fest, ob ein Abonnent die Erlaubnis hat, eine bestimmte Sendung zu sehen.