MAGAZIN
ARTIKEL
Publikationsdatum
27. Januar 2003
Themen
Drucken
Teilen mit Twitter
Die AV-Verstärker/Receiver sind die elektronischen Zentralen des Heimkinos mit allen Anschlüssen für die Bild- und Tonverbindungen sowie den Einstellmöglichkeiten zur Anpassung des Raumklanges an die heimischen Verhältnisse. Sie enthalten die Vorverstärker, Decoder und Endverstärker für die mehrkanalige Audiowiedergabe.

Die AV-Verstärker und AV-Receiver, also Modelle mit integriertem Radioempfänger, bestimmen mit ihrer Ausstattung den Umfang beziehungsweise die Ausbaumöglichkeiten des Heimkinos.

Die Anzahl und Art der Anschlüsse legt fest, welche Geräte angeschlossen werden können; die eingebauten Decoder bestimmen, welche Surround Sound Varianten sich wiedergeben lassen, und die Leistung der Endstufen definiert die maximale Lautstärke und die Dynamik des Tons.

Schaltzentrale

Die Quellen für Bild und Ton der AV-(Audiovisions-)Anlage, also zum Beispiel DVD-Spieler, Videorecorder, CD-Spieler werden alle am Verstärker/Receiver angeschlossen. Durch Anwahl der gewünschten Quelle wird deren Bild auf den Monitorausgang und der Ton zu den Lautsprechern gegeben.

Analog und digital

Die digitalen Anschlüsse können meist den Quellen zugewiesen werden.
Die digitalen Anschlüsse können meist den Quellen zugewiesen werden.
Die Art der Signalverbindung bestimmt die Qualität. Beim Ton betseht die Wahl zwischen analogem und digitalem Eingang; beimBild sind Eingang und Ausgang qualitätsentscheidend.

Video und S-Video

Video-Eingänge und –Ausgänge mit gelbem Cinch-Anschluss (Composite) haben die geringste Auflösung und den kleinsten Farbumfang. S-Video-Verbindungen mit 4-poligen Hosiden-Anschlüssen sind der Standard für gutes Bild, etwa ab DVD.

Komponentensignale

Die besten Bilder liefert die getrennte Übertragung der drei Farbsignale im Koponenten-Format mit drei Cinch-Anschlüssen. Für optimale Ergebnisse ist es hierbei erforderlich, dass auch der DVD-Spieler Komponenten-Signale ausgibt und der Projektor über entsprechende Eingänge verfügt.

Einige wenige AV-Verstärker/Receiver haben mit Scart-Steckern bestückte Ein- und Ausgänge. Diese können bei entsprechender Beschaltung das qualitativ ebenfalls hochstehende RGB-Signal übertragen, das von vielen Fernsehgeräten verarbeitet wird.

Externer Mehrkanaleingang

Häufig ist ein mehrkanaliger analoger Audioeingang vorhanden. An diesen können bereits decodierte Mehrkanal-Formate wie die Signale eines DVD-Audio- oder eines SACD-Spielers angeschlossen und verstärkt werden.

Decoder

Die AV-Verstärker/Receiver haben Decoder für den Surround-Sound bereits eingebaut. Dolby Digital (mit oder ohne THX Nachbearbeitung) und DTS sind die beiden Formate für 5.1-Kanal Surround-Sound, also für die Tonwiedergabe mit zwei Front-, einem Center, zwei Surround-Lautsprechern und einem – separat verstärkten – Subwoofer. Dolby Digital ist das Standard-Tonformat der DVD-Video.

6.1-Systeme

Zwei weitere Surround-Formate sind auf neueren DVDs zu finden. Sie verfügen über einen zusätzlichen hinteren Surround-Kanal, sind also 6.1-Verfahren. Sowohl Decoder für Dolby Digital EX als auch DTS ES sind in den luxuriöseren AV-Verstärkern/Receivern eingebaut. Die beiden Tonverfahren sind allerdings rückwärtskompatibel und können problemlos auf einer 5.1-Anlage gehört werden.

Dolby Pro Logic II

Dolby Pro Logic II decodiert wie das ältere Dolby Pro Logic den Surround-Sound aus 2-kanaligen analogen Tonspuren, wie sie auf der Videokassette oder im analogen Fernsehton zu finden sind. Das aktuelle Dolby Pro Logic II verleiht darüber hinaus auch nicht codierten digitalen (Stereo-) Quellen – z.B. von der Audio-CD – und Monoquellen von älteren Filmen einen räumlichen Klang.

Setup

Das Setup der Heimkinoanlage erfolgt über die Anzeige auf dem Bildschirm.
Das Setup der Heimkinoanlage erfolgt über die Anzeige auf dem Bildschirm.
Die Einstellung des optimalen Rundum-Klanges erfolgt durch Anwahl der installierten Lautsprecher, Festlegen der Distanzen von den Lautsprechern zum Hörplatz und Einpegeln der einzelnen Kanäle mit dem eingebautem Testtongenerator. Diese Einstellungen sind per Fernbedienung und mit Unterstützung der Bildschirm-Anzeigen einfach vorzunehmen.

Neu ist bei einigen wenigen Modellen die Möglichkeit, mit Hilfe eines mitgelieferten Messmikrofons die Audioeinstellungen von einem Programm vornehmen zu lassen. Dieses kann dabei gleichzeitig auch ungünstige akustische Eigenheiten des Raumes in einem beschränkten Rahmen kompensieren.

Endstufen

Grosse Schraubklemmen erlauben den Anschluss von Lautsprecherkabeln mit grossem Querschnitt für optimalen Ton.
Grosse Schraubklemmen erlauben den Anschluss von Lautsprecherkabeln mit grossem Querschnitt für optimalen Ton.
Je nach Modell verfügen die Geräte über fünf bis sieben Endstufen (5.1-Systeme, 6.1-Systeme mit zwei Endstufen hinten, so dass dieser Kanal über zwei Lautsprecher wiedergegeben werden kann). Bei den meisten Modellen haben alle Kanäle dieselbe Leistung, was zu einem homogenen Rundumklang verhilft.

Für die Wiedergabe bereits decodierten Filmtons ab DVD-Spieler mit integriertem Surround-Sound-Decoder oder für die Wiedergabe von hochaufgelöstem Mehrkanalaudio (DVD-Audio, SACD) ist ein analoger Mehrkanal-Eingang (5.1 oder 6.1) nötig, um das Signal auf die Endverstärker geben zu können.

Je höher die Leistung, um so lauter ist die unverzerrte Wiedergabe möglich. Bei geringer durchschnittlicher Lautstärke erlaubt eine grosse Leistungsreserve, laute Passagen sauber wiederzugeben, also die Dynamik des Tones zu erhöhen.

THX zertifizierte Geräte halten vorgegebene Kriterien bezüglich Leistung und Dynamikumfang ein. Sie sind damit in der Lage, die zum Teil recht hohen Anforderungen von gut abgemischten DVDs für eine unverfälschte Raumtonwiedergabe zu erfüllen.