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Publikationsdatum
23. Juni 2008
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Mit der neuen Zugangstechnologie Common Interface Plus (CI+) für digitale Fernsehprogramme und andere digitale Medieninhalte legen die Hersteller der Consumer Electronics-Branche die Basis für einen breiten, offenen Endgerätemarkt.

Mitglieder des CI+ Forums sind die Hersteller Panasonic, Philips, Samsung, Sony, Neotion und SmartDTV.

Die Erarbeitung der technischen Spezifikationen des CI Plus ist bereits abgeschlossen. Bisher haben 20 Unternehmen aus den Reihen der Gerätehersteller, der Kabelnetzbetreiber, der Anbieter von Verschlüsselungs-Verfahren und Entschlüsselungs-Modulen an Konsultationen zur Markteinführung von CI+ teilgenommen

Schon im kommenden Jahr werden universell nutzbare und zukunftssichere Empfängermodelle erwartet.

Empfang ohne Set-Top-Box

Mit "CI+" werden Digitalfernseher in der Lage sein, digitales Kabelfernsehen mit dem entsprechenden Modul für den Zugang (CAM) entsprechend der Verschlüsselung des jeweiligen Netzanbieters zu empfangen, ohne eine zusätzliche Box zu nutzen.

Seit der Einführung des digitalen Fernsehens engagieren sich Industrie und Standardisierungsorganisationen für offene Geräte-Architekturen - mit einem einfachen Ziel, das sich aber angesichts unterschiedlichster Anforderungen der Marktteilnehmer bisher nie vollständig erreichen liess: Jeder Zuschauer soll mit dem Empfangsgerät seiner Wahl in der Lage sein, alle digitalen Programmangebote der jeweiligen Netzplattform zu empfangen - ganz gleich, ob es sich um freie oder um Abo-Programme und andere kostenpflichtige Dienste handelt.

CI+ bietet nun die Chance, dieses Ziel umzusetzen, das heisst, der Kunde kann sein Endgerät frei nach Ausstattung, Qualität und Leistungsmerkmalen aussuchen und sicher sein, dass der Empfang auf seiner Wunschplattform funktioniert.

All dies gilt nicht nur für Set-Top-Boxen, sondern auch für Fernsehgeräte mit integriertem CI+, die sich besonders komfortabel mit nur einer Fernbedienung und über eine einzige, konsistente Benutzeroberfläche bedienen lassen.

Die steigende Vielfalt an Endgeräte-Angeboten und ihre grössere Zukunftssicherheit kommen einerseits dem Konsumenten zugute. Andererseits müssen die Netzbetreiber nicht mehr ihre individuellen Set-Top-Boxen finanzieren, können also ihre Preise senken.

Mit der neuen Generation von Common-Interface-Schnittstellen haben Provider auch die Möglichkeit, Kopierschutz-Sperren einzuführen und dadurch digitale Aufzeichnungen entweder komplett oder fallweise zu unterbinden.

Internationaler Standard

Eine einheitliche Zugangstechnologie gibt dem Kunden die Gewissheit, dass er mit seinem Empfänger auch in Zukunft alle HDTV-Angebote empfangen kann, die ihn interessieren.

Erste Demonstrationen mit CI-Plus-Geräteprototypen plant die Industrie bereits auf der IFA 2008, unter anderem im Technisch-Wissenschaftlichen Forum (TWF). Mit ersten Seriengeräten rechnet die Branche im ersten Quartal 2009.

Das CI+ Plus Forum legt die Spezifikationen der neuen Zugangstechnologie der International Electrotechnical Commission (IEC), der weltweit führenden Organisation für international gültige elektrische und elektronische Normen, zur Standardisierung vor.

Über diesen Weg kann CI+ auch zum Bestandteil der DVB-Standards für digitales Fernsehen in Europa und in vielen anderen Regionen der Welt werden.