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Publikationsdatum
25. Mai 2000
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Zum Anfang

Egal wie das Bild im Heimkino wiedergegeben wird: es wird elektronisch übertragen, gespeichert und aufgebaut. Damit ist es in seiner Erscheinung stark abhängig vom Prinzip, mit dem es angezeigt wird.
Alle Verfahren zur elektronischen Bildwiedergabe bauen das Bild aus einzelnen Punkten auf, die jeweils die Informationen für die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau enthalten. Die Farbauszüge und die Bildpunkte integriert das Auge zu einem Gesamtbild, genauso wie es Abläufe in sich folgenden Einzelbildern zu einer kontinuierlichen Bewegung zusammensetzt. Das Verfahren zur Erzeugung der Bildpunkte bestimmt die Echtheit der Farben, deren Intensität und Leuchtkraft sowie den Kontrast. Mehrere Verfahren haben Eingang in heimkinotaugliche Produkte gefunden. - Die Röhre arbeitet mit Elektronenstrahlen. Sie regen die aus fluoreszierenden Farbstoffen bestehenden Bildpunkte zum Leuchten an. - Der LCD hat als Bildpunkte einzelne Flüssigkristalle, die für Licht durchlässig oder undurchlässig geschaltet werden können. Sie modulieren so eine Lichtquelle gemäss der Bildinformation. Die Farben entstehen durch Filtern des weissen Lichtes. - Der Plasmabildschirm ist aus kleinsten Glaskammern aufgebaut (drei pro Bildpunkt), in denen elektrische Entladungen fluoreszierende Farbstoffe zum Leuchten anregen. - Die DLP-Technik (Digital Light Processing) verwendet Mikrospiegel, um das Licht einer Lampe auf die Optik zu lenken oder von ihr weg. Die Farben entstehen durch Filtern des weissen Lichtes (1-Chip-Technik) oder Auftrennen des weissen Lichtes in drei Strahlen (3-Chip-Technik).

Fernseher

Bezüglich Leuchtkraft und Kontrastumfang sind TV-Apparate, die mit Röhren arbeiten, nach wie vor unschlagbar. Ein grosser Entwicklungsaufwand bei der Ablenkeinheit, der Phosphorbeschichtung, der Lochmaske usw. sichert diesem über 100-jährigen Verfahren immer noch eine gute Position. Aktuelle Trends bei Röhrengeräten sind: - völlig flache Bildröhre: Sie wurde 1997 zuerst von Sony mit der FD Trinitron eingeführt. Mittlerweile haben alle namhaften Fernsehhersteller Modelle mit völlig flachem Bildschirm im Programm. - 16:9-Bildformat: Mit diesem Seitenverhältnis entspricht das Bild einerseits mehr dem Blick des Menschen als das guckkastenförmige Verhältnis von 4:3. Andererseits kommt es auch dem Kinoformat näher, was 16:9 für das Heimkino prädestiniert. - grosses Bild: Der Schwerpunkt bei Fernsehgeräten liegt bei Röhren mit Bilddiagonalen von 72 cm. Für noch grössere Bilder kommen aber auch Front- und Rückprojektoren sowie Plasmabildschirme vermehrt zum Zug.


Rückprojektoren

Die Bildprojektion kennt verschiedene Verfahren. Am ältesten und bei Rückprojektoren immer noch am weitesten verbreitet sind Röhrenprojektoren, die mit je einer Röhre für die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau arbeiten. Hier können die Fernsehgerätehersteller ihr ganzes Know-How einbringen. Eine enorme Entwicklung bezüglich Bildqualität haben LCD-Projektoren in den letzten Jahren gemacht. Sie kommen zur Zeit vorwiegend als Frontprojektoren zum Einsatz. In Rückprojektoren fassen sie allmählich Fuss, ebenso wie die Projektoren mit Mikrospiegeln (DMD). Rückprojektoren sind in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht und daher bezüglich Aufstellung und Justierung so problemlos wie ein TV-Gerät. Sie liefern extrem grosse Bilder (bis 56 Zoll) und sind auch entsprechend grosse Geräte. Allerdings sind sie proportional deutlich weniger tief als TV-Geräte, so dass ihre Aufstellung.

Flüssigkristalle

Bei LCD-Projektoren und -bildschirmen wird jedes Flüssigkristallelement - jeder Bildpunkt - über eine Matrix einzeln angesteuert. Sitzt das steuernde Element wie etwa der Dünnfilmtransistor (Thin Film Transistor - TFT) an den Kreuzungspunkten der Zeilen und Spalten, ist die Matrix aktiv. Sie spricht gezielt nur das gewünschte Bildelement an, so dass störendes Übersprechen an den Zuleitungen entfällt. Folge davon ist insbesondere ein stark erhöhtes Kontrastverhältnis gegenüber einer passiven Matrix. Für kleine Bildschirme hat sich die TFT-Technik ihrer Kompaktheit nicht nur bei Notebooks durchgesetzt, sondern auch bei Geräten der Unterhaltungselektronik, wie etwa bei portablen DVD-Spielern. Als Monitore haben TFT-Displays bei Personal Computern Einzug gehalten. Ihr Vorteil ist die geringe Bautiefe, die nicht gleich den ganzen Schreibtisch ausfüllt wie ein Röhrenmonitor derselben Bildgrösse. Zudem sind sie völlig eben. Neu sind LCD-Bildschirme mit grosser Bilddiagonale. Auf den Herbst hat Sharp gar einen Bildschirm mit 72 cm angekündigt. Eine Stärke der LCD-Technik, nämlich der einfache Einsatz, kommt bei Projektoren zum Zug. Anders als Röhrenprojektoren müssen sie nicht aufwändig justiert werden, da die drei Farben im Projektor selbst zur Deckung gebracht werden und nicht erst auf der Leinwand. Sie sind daher für Präsentationen an wechselnden Orten gut geeignet.