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Publikationsdatum
9. Februar 2017
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Während der Fahrt zum Interviewtermin mit Roland Spalinger von Spalinger Audio-Video in Dietlikon versuche ich meine Vorstellungen von Wilson-Audio-Lautsprechern aus der Erinnerung abzurufen. Lautsprecher, die ich abgesehen von einigen Vorführungen fast nur aus Lobeshymnen US-amerikanischer Fachzeitschriften wie "TAS" oder "Stereophile" kenne – grosse, schwere US-Boliden für grosse US-Wohnzimmer und grosse Wallstreet-Brieftaschen.

Wilson ist, aus meiner Erinnerung, Inbegriff des US-amerikanischen Standlautsprechers, der nur dann optisch im Raum verschwindet, wenn der Raum sehr gross ist. Ist das zeitgemäss oder anti-europäisch? Oder hat sich da etwas geändert?

Wilson macht Lautsprecher, die bis übermannshoch ein bis 700'000 USD tiefes Loch ins Bankkonto reissen, ohne Elektronik. Wer sich das leistet, kann sich auch noch Firmengründer David Wilson leisten, der sie dann persönlich vor Ort aufstellt und optimiert. Wenn man ihm das Businessclass-Ticket und das Hotel bezahlt.

Wilson-Lautsprecher sind nicht aus Holz, sondern aus Phenolharz-Composite-Platten mit extraterrestrisch anmutenden Bezeichnungen wie X-Material – damit die Impulswiedergabe nicht "weggedämpft" werde, wie bei MDF, so ein aktueller Erklärungsversuch in einem deutschen Testbericht.

Ich erinnere mich auch an die verspielte Namensgebung der frühen Modelle: Mit "Watt/Puppy", also Watt und dann Puppy, konnte ich einst beim besten Willen wenig anfangen. Da blickt der Wilson-Fanaticus wohl deutlich verträumter drein als ich gerade in den Seitenspiegel meines Smart... etwas irritiert durch die Frauenstimme aus dem Navi.

Ich parkiere vor dem Geschäft Audio-Video Spalinger in Dietlikon. Hinter dem grossen Schaufenster erwartet mich Roland Spalinger, und er kann mir über Wilson Audio alle Fragen beantworten. Wie kein Zweiter in der Schweiz.

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