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Der Schritt zu High-End-Audio für private Musikhörer

Die PL-P-Röhrenvorstufe von 1997 stand am Anfang der High-End-Audiogeräte von Nagra.Die PL-P-Röhrenvorstufe von 1997 stand am Anfang der High-End-Audiogeräte von Nagra.

avguide.ch: Wie kam es dann zu High-End-Audio?

Latour: So um 1995 kam eine Kundenanfrage für ein Nagra-IV-S-Tonbandgerät mit einem Phono-Eingang anstelle der üblichen Mikrophon-Eingänge, offensichtlich für Phonoaufnahmen. Das war nicht schwierig zu realisieren und stand dann Pate für die Idee, Nagra-Geräte für audiophile Musikhörer mit höchsten Qualitätsansprüchen zu lancieren.

Der Durchbruch kam mit den CD-Playern. Das mechanische Knowhow bot sich an. Das ging bis 2011, als man dann die Audio-Sparte auslagerte.

avguide.ch: Was waren die Gründe?

Latour: Die Audio-Sparte war im Portfolio der Kudelski-Gruppe ein wenig verloren, weshalb man entschied, sie unabhängig weiterzuführen. Gleichsam hing die Familie an den Audioprodukten, mit denen ja alles begonnen hatte. Das führte auch zur Standortverlagerung nach Romanel mit 35 Mitarbeitenden. Unterteilt in Professional Recording, High End und Security. Heute ist High End der wichtigste Geschäftszweig.

avguide.ch: Was für Produkte findet man in der Sparte Security?

Latour: Das können wir natürlich nicht kommunizieren. Das hat es mit Security so an sich. Der CIA hätte da auch kein Interesse daran. Die "Bad Guys" schon.

avguide.ch: Wie arbeiten Sie hier am neuen Standort seit der Autonomie von Kudelski Group?

Latour: Ein paar Dinge haben sich verändert. Früher entwickelten wir alles messtechnisch perfekt mit vielen Tests. Darauf legen wir immer noch Wert, aber wir hören uns alles viel intensiver an. Wir haben auch ein Hörer-Panel, das regelmässig einbezogen wird. Wir entwickeln heute iterativ mit vielen Schlaufen: entwickeln, messen, hören, verbessern u.s.w. Das ist der Grund für den wachsenden Erfolg unserer neuen Produkte. Man kann die Spezifikation zwar ständig verbessern, aber manchmal ist das nicht zum Vorteil der Emotionalität beim Hören.

Die Veränderungen kamen mit unserem CEO. Er war in der kritischen Phase für die Entwicklung der Kaffeemaschinen bei Nespresso verantwortlich und brachte die Aspekte von Geschmack, Genuss etc. ein. Wir hörten auch früher schon, aber weniger intensiv.