FILMREZENSION
ARTIKEL
Publikationsdatum
12. September 2001
Drucken
Teilen mit Twitter
Ein Call-Girl soll die Geheimnisse ihrer Kunden aus der Schweizer Wirtschaft und Politik ausspionieren. Geldwäscherei, Filz und Machtgier werden kontrastiert mit den sonderbaren sexuellen Vorlieben der Herren. Die Geschichte mit ewiggestrigen Schweizern und einer bornierten High Society ist mit Witz erzählt. Details wie die Bundesratswohnung im Réduit mit auswechselbarem Fensterbild für Sommer- und Winterstimmung (damit der Bundesrat stets vor Augen hat, was er verteidigt) betonen ironisch die Enge der Verhältnisse. Der überraschende Schluss begräbt jede Hoffnung auf eine demokratische Schweiz.

Witzig in Bild und Ton sind die Schweizer Volkslieder, mit russischem Akzent vorgetragen. Das Bild ist weitgehend in warmen Farben gehalten, die gelegentlich einen leichten Grünstich zeigen. Kräftiges Rot überstrahlt. Bei Stereowiedergabe ist der Ton klar und transparent. Im Dolby Surround-Modus (Dolby Digital) ist das akustische Geschehen stark auf die Mitte zentriert; es fehlt ihm an Atmosphäre. Der Raum wirkt gelegentlich allzu künstlich.

Als zusätzlichen Beitrag enthält die DVD "Un plan par ci, un plan par là" von Daniel Schmid, einen rund 50-minütiger Zusammenschnitt aus Schmids früheren Filmen, der einen interessanten Einblick in seine Bildsprache gibt.
STECKBRIEF
Filmtitel:
Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz
Orginaltitel:
Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz
Herkunft:
Schweiz, Deutschland, Österreich
Label:
Warner Home Video
Jahr:
1999
Regie:
Daniel Schmid
Darsteller:
Elena Panova, Ulrich Noethen, Geraldine Chaplin, Martin Benrath, Marina Confalone u.a.
Code:
2
Sprache:
deutsch, französisch
Genre:
Komödie
Untertitel:
französisch, italienisch, englisch
Ausstattung:
Trailer, "Un plan par ci, un plan par là" von Daniel Schmid, 4 Chansons, Cast & Crew
Bildformat:
1,85:1 –16:9
Tonformat:
Dolby Surround
Bildwertung:
7
Tonwertung:
6
Preis:
49
Bezugsquellen