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Mehr Apps als Lösungen

Man kann über das Internet der Dinge witzeln, kommen wird es sicher. Was mich allerdings bei der Präsentation nachdenklich gestimmt hat, ist die Tatsache, dass ich mehr Apps als Lösungen gesehen habe. Vom Briefkastenhersteller über den Schirmhersteller bis zum Parkplatzverwalter wird wohl jeder seine eigene App schreiben und in einem Cloud-Dienst möglichst viele Benutzerdaten sammeln wollen.

Als Innovationsaufgeschlossener werde ich also bald noch ein Dutzend Apps mehr auf meinem Handy mit Strom und Daten versorgen müssen, nur damit ich letztlich durch meine Haustüre darf.

Dass mein Schirmhersteller weiss, in welchen Beizen ich mich rumtreibe oder wo ich gar alkoholisiert den Schirm vergesse, muss ich auch in Kauf nehmen. Denn vermutlich weiss der Strassenlampenhersteller eh, dass ich torkelnd ein verdächtiges Bewegungsprofil erzeuge, und mein Türschlossbetreiber wird sich fragen, warum ich für den Fussweg vom Goldigen Leuen bis nach Hause plötzlich doppelt so lange brauche.

Aber spielt ja keine Rolle. Bei Google zieht man aus meiner Suche nach "Katerfrühstück" eh schon seine Schlüsse, Apple wundert sich, dass ich beim Lesen meines E-Books letzte Nacht keine Seite geschafft habe und Spotify ist eh alles klar, wenn ich die Playlist "Ganz leise Töne" starte.

Kein Wunder also, dass die Frage "Welches Ding ist eigentlich der Mensch im Internet der Dinge" bei den IoT-Spezialisten verständnisloses Starren auslöst.

Aber trotz allem. Wann bekomme ich nun eigentlich endlich meinen smarten Regenschirm?

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